Hallo Braugemeinde,
nachdem ich mir jetzt alpha-Amylase (arbeitet bei 85-90°C optimal) und Glucoamylase (arbeitet bei <60°C und spaltet Dextrine in Glucose) bestellt hatte, wollte ich jetzt ein glutenfreies Bier brauen:
500 g Maisgries in der 7-8fachen Menge Wasser eingemaischt und kurz aufgekocht. Zugabe von 1 ml alpha-Amylase bei 80-85°C. Verflüssigung innerhalb weniger Minuten. Rast 1 Stunde, Jodprobe nahezu neutral. pH-Wert laut pH-Schätzstreifen ~ 6. 30 Minuten kochen. Zugabe von kaltem Wasser bis 55°C. Zugabe von 1-2 ml Glucoamylase. Rast 1 Stunde. Jodprobe leicht positiv. Filtration durch feines Sieb, 2 x anschwänzen mit 0,5 l heißem Wasser.
Die Refraktometermessung ergab 9,5°P mit 3,65 l. Ausbeute ca. 72%.
60 Minuten kochen mit 5 g Bitterhopfen (13,5%). Kurz vor Schluss Zugabe von 10 g Spalter Aromahopfen (hat glaube ich 6,5%).
Angestellt bei 23,5°C mit Belgischer Ale-Hefe von Wyeast.
Heute habe ich 2,5 Liter in 0,5 l Flaschen mit 1/2 Teelöffel Zucker abgefüllt.
In 14 Tagen werde ich wohl die erste Flasche zur Verkostung mal öffnen.
Bei der Verarbeitung von größeren Mengen Mais, Amaranth, Quinoa o.ä. wird es sicher beim Läutern ein Problem geben. Das ließe sich lösen durch die Zugabe von gereinigtem Stroh entweder direkt in die Läutereinheit oder Zugabe des Strohs zur Maische, bevor man sie in die Läutereinheit überführt. Habe ich aber noch nicht ausprobiert, ist erstmal nur ein Vorschlag. Spelzen statt Stroh wäre natürlich auch eine Möglichkeit.
Grüße
Wolfgang