Whiskey

Hallo Manuel,

brennen ist doch illegal!

Nein, ernsthaft:
Du musst eben deine vergorene Maische bzw. das fertige "Bier" destillieren. Da steckt wohl der erste große Knackpunkt. Dabei ist nicht nur die Anlage erst mal zu beschaffen, sondern man muss sich mit Dingen wie dem "head of the run", dem "spirit" oder auch dem "tail of the run" beschäftigen. Sprich, Vor- und Nachlauf separieren. Aber da kannste ja mal nen Schnapsbrenner fragen.

Das zweite Problem stellt dann die Lagerung dar: Sherry- oder Bourbonfässer in Deiner Größenordnung sind bestimmt schwer zu beschaffen. Ich weiß, dass manche mit Glasgefäßen experimentieren, in die sie dann Späne von alten, ausgemusterten Fässern einbringen. Dazu brauchst Du dann natürlich noch einen Trick, der Dir eine gewisse Verdungstung des Alkohols erlaubt. In Schottland rechnen sie mit ca. 1% vol. pro Jahr.

Falls Du Dich damit weiterhin beschäftigst, berichte doch mal von Deinen Erfahrungen!

Gruß

Rolf

Am Anfang, sind Bier und Whiskey aehnlich. Ein Unterschied ist dass man bei Whiskey keine Hopfen findet. Die Hefen sind auch anders. "Distiller's Yeast" macht fast 20% alkohol. Manche Biere in Amerika (Dogfishhead, Sam Adams Utopia) haben ueber 20% Alkohol, aber das wurde mit zwei Hefen erreicht. (Naturlich viel malz und Zucker auch)

Zitat:

- das Gerstenmalz wird über Torffeuer gedarrt, dieser Geschmack (z.B. Laphroaig) ist unvergleichlich.

Das stimmt aber nur mit "Scotch". Whiskey aus Eirland ist nicht mit Torfrauchmalt gemacht. Irish ist 3 mal destilliert, Scotch 2 mal.

Es ist nicht genau Whiskey aber Weyerbacher Brauerei in Pennsylvania hat einige starke Biere die in Jack Daniels Fassen gelagert sind. Sehr lecker.

Ist destillieren nicht in Deutschland verboten?

Zitat:

Hab mich mal mit nem Schreiner-Kollegen getroffen und ihn gefragt ob er mir ein kleines Eichenfässchen zusammenbasteln könnte, also sollte die Lagerung in dem Sinne ja schon mal kein grösseres Problem mehr darstellen, da ja auch die spezifischen Bedingungen der Lagerung den individuellen Geschmack des Whiskeys ausmachen (also wieso andere Verhältnisse imitieren?).

Die Whiskeyfaesser sind ja Sherry- oder Portfaesser und haben somit ja einen ganz anderen Geschmack als ein neues Eichenfass. Ich weiss nicht ob ein neues Fass nicht einen zu holzigen Geschmack abgibt. Da wuerde ich mich dann bei deinem Test erkundigen.
Gruss Hotte

Zitat:

Die Whiskeyfaesser sind ja Sherry- oder Portfaesser und haben somit ja einen ganz anderen Geschmack als ein neues Eichenfass. Ich weiss nicht ob ein neues Fass nicht einen zu holzigen Geschmack abgibt. Da wuerde ich mich dann bei deinem Test erkundigen. Gruss Hotte

Der typische Eichenholzgeschmack kommt vom toasten des Holzes. Die Holzdauben werden gewässert und dann auf der Innenseite mit einem Feuer getrocknet. Dabei zieht sich das Holz auf der Innenseite zusammen. So ergibt sich die typische Fasswölbung. Nebenbei entstehen bei der Hitze Aromen im Holz, die dann vom Destillat aufgenommen werden. Ich hab mal "Barriquewein" gemacht, indem ich Eichenholzstücke mit der Lötlampe getoastet habe und dann den Wein mit den Stücken in einem großem Gurkenglas gelagert habe. Bei frischem Eichenholz, das ein Schreiner zum Fass zusammenbaut, wobei er wahrscheinlich ohne Biegen arbeitet, wäre ich sehr vorsichtig. Das gibt sehr schnell viel Holzaroma ab und es ähnelt auch nicht dem, was man sich von Whiskey vorstellt.

Beim Brauen muss man auf jeden Fall den Hopfen weglassen. Sonst wird's Bierschnaps.

Tschüss, Olli.

Zitat:

Ich habe mir zu diesem Zweck auf einer Reise in Sizilien ein kleines Fass Marsalla-Wein gekauft. Als der Wein getrunken war, habe ich das Fass mit Gabiko gefüllt, das Ergebnis war nach 4 Jahren schon ganz gut, mild mit einem feinen Aroma. Viele Grüße Ewald

Hallo Ewald,

was bitte ist Gabiko???

Und eine Frage an die Experten: kann man für den Whisky die Maische vergären und brennen oder muß man vorher abläutern?

Und für die, die in Deutschland nicht in den Knast wandern wollen: man kann selbstverständlich bei einem offiziellen Brenner seinen Schnaps brennen lassen und dann die entsprechenden Steuern bezahlen!

Gruß
Bernd

Zitat:

was bitte ist Gabiko???

Entschuldigung, Gabiko ist "GA_nz BI_lliger KO_rn" aus der Aldi-Filiale meines Vertrauens.

Zitat:

Und für die, die in Deutschland nicht in den Knast wandern wollen: man kann selbstverständlich bei einem offiziellen Brenner seinen Schnaps brennen lassen und dann die entsprechenden Steuern bezahlen!

Ich glaube aber kaum, dass der sich seine Destille für diese geringe Menge mit Fremdflüssigkeiten kontaminiert.
Mein Vater hatte die Masse der Pflaumen unsere Bäume in ein Fass zermanscht und vergoren. Der Schnapsbrenner in unserem Dorf hat das dann gebrannt und die Steuer und sein Entgelt als Naturalien einbehalten. Das war ganz einfach und wird sicher auch heute so gemacht.