Wie ich in meinen Fragestellungen schon angekündigt habe würde ich euch gerne von unserem ersten Brautag berichten.
Hier erstmal die harten Fakten:
Wir haben uns dazu entschlossen einen "Nachtbrautag" einzulegen. Start war 22:30 Uhr und fertig waren wir um 06:30 am nächsten Tag.
20 Ltr. N°1 Weizenbier hell war unser Ziel. Folgende Arbeitsschritte haben wir genau so eingehalten:
- 10 Ltr. Wasser auf 40°C aufheizen
- 1,7 KG Pilsener Malz und 2,5 KG Weizenmalz hinzugegeben
- Temperatur auf 55°C erhöht und für 10 Minuten gehalten
- Gleichzeit in einem zweiten Topf 6 Ltr. Wasser auf 69°C erhitzt
- Das 69°C warme Wasser in die 10 Ltr. geschüttet
- Dadurch hat sich die Temperatur unsere Maische auf relativ genau 64°C erhöht. Diese haben wir für 35 Minuten gehalten
- Anschließend haben wir die Temperatur auf 72°C erhöht und für 20 Minuten gehalten
- Temperatur weiter erhöht auf 78°C und für weitere 20 Minuten gehalten
- Jodprobe = Alles Jodnormal
- Jetzt haben wir alles in den genialen selbstgebauten Läuterbottich geschüttet und ca. 20 Minuten gewartet
- Vor dem Nachguss hatten wir saubere 18% Brix
- Nachguss mit 14 Ltr. Wasser bei 78°C, somit kamen am Ende noch 5,5% Brix aus dem Läuterbottich und wir waren insgesamt bei 12% Brix
- Das ganze auf 95°C gekocht und bei Kochbeginn 70g Hallertauer Mittelfrüh 4% Alphasäure für 75 Minuten zugegeben
- Anschließend 10g Hallertauer Mittelfrüh für 15 Minuten zugegeben
- Whirlpool gestartet und 30 Minuten gewartet
- Mit einem automatischen Bierheber Hopfenseihe eingeleitet
- Alles auf rund 23,2°C gekühlt - Stammwürze nun bei 15% Brix - und Wyeast 1007 zugegeben und untergerührt
Die ersten Eindrücke:
Es hat richtig Spaß gemacht. Genial einfach war es die Temperaturen zu halten, das hat uns wirklich erstaunt.
Beim Läutern hätten wir erst die festen Bestandteile in den Läuterbottich geben sollen (so wie es in der Anleitung steht). Aber trotzdem hatten wir fast überhaupt keine Schwebeteilchen im Sud
Auch die günstigen Einkochautomaten sind super. Diese schaffen es ohne große Probleme alles zum kochen zu bringen. Also absolute Kaufempfehlung! Geschäumt hat das Hopfenkochen nicht sehr stark (siehe Bilder) und roch auch nicht wirklich schlimm :-)
Das Hopfenseihen hat uns nicht sehr gut gefallen. Der Trubkegel war irgendwie zu "locker" und wir mussten fast 2 Liter Sud zurücklassen :(
Absoluter Horror war das Abkühlen... Das hat viel zu lange gedauert.
Die Reinigung der Utensilien ging sehr sehr einfach.
Fazit fürs nächste mal:
Läuterbottich erst mit festen Bestandteilen füllen
Hopfenseihen muss optimiert werden
Wir brauchen ein Kühlsystem... UNBEDINGT!
Desinfiziert haben wir die ganze Zeit mit Alkohol und kochendem Wasser... das ist auch nicht wirklich spaßig. Habt ihr da evtl. einen guten Tipp? (Wir haben aber auch wirklich alles immer und ständig desinfiziert. War steriler als der ein oder andere OP Saal)
Bilder des Jungbieres und des Brixwertes nach 12 Stunden werde ich demnächst nachliefern.
Das Bier hat am Anfang gerochen wie Bier und jetzt richt es irgendwie fruchtig wobei ich nicht sagen kann welche Frucht :-)
Viele Grüße und Danke für die vielen Infos hier im Forum
JensR
P.S.: Hier noch die Bilder
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