Vorläufiges Biergesetz

Zitat:

Ich hatte gedacht, das Reinheitsgebot von 1516 wäre aufgehoben! Die einzigen Abweichungen zu 1516 sind ...

Laut 1516 darf Rohfrucht verwendet werden. Bzw.: Es steht dort nicht, dass Malz verwendet werden muss.

Diese ganze "Reinheitsgebot"-Litanei und die deutschen Biergesetze sind absolut absurd, nachgerade lächerlich. Insbesondere die Tatsache, dass der Bluff wirkt und fast jeder denkt "ach ja, unser Reinheitsgebot schützt uns vor Panscherei und Chemie". Aber die Diskussion hatten wir hier schon, sprich, ich für meinen Teil habe mich darüber schon früher hinreichend auslassen können.

Zitat:

[Sorry habe mich gerade sehr geärgert!]

Niemand wird es dir verübeln.

Jetzt muß ich mich mal selber kommentieren!

Mir kommt da gerade so eine Idee...
Wenn ich also ein Getränk aus Malz, Rohfrucht und Kräutern braue, dann ist daß nach Maßgabe des Gesetzes kein "Bier".
Also brauche ich auch keine Biersteuer zu zahlen und den "Braumeister" kann ich mir auch sparen.
Ich darf es nur nicht als "Bier" bezeichnen.

Stimmt das?

Wenn nicht, auf welcher gesetzlichen Grundlage?

Gruß Burkhart
Schlossbrauerei Dillendorf
(Biere die es einmal gab...)

Soweit ich weiß, hatten - verzeih mir das ;-) - andere lang vor Dir diesen zunächst genial anmutenden Einfall. Ich kann Dir nun zwar nicht sagen, WARUM, aber dafür, DASS sie damit mW samt und sonders gescheitert sind. Beispiel "Turn" (aus mit Hanfblüten gekochter Malzzuckerlösung vergorenes alkoholisches Getränk), das nach langem hin und her und erfolgreichem Einwirken der Zünfte nun ungehindert in der Schweiz gebraut und von dort reimportiert wird. Eine Posse, wie sie kaum anderswo als bei uns möglich wäre.

Wie ist das eigentlich in Spanien?

Hallo David,

Zitat:

Beispiel "Turn" (aus mit Hanfblüten gekochter Malzzuckerlösung vergorenes alkoholisches Getränk), das nach langem hin und her und erfolgreichem Einwirken der Zünfte nun ungehindert in der Schweiz gebraut und von dort reimportiert wird.

Bist Du Dir da sicher? Die Jungs haben ja ihre Brühe früher erfolgreich in einer geheimgehaltenen Brauerei vor den Toren Berlins gebraut. Nachdem die das Zeug "alkoholhaltigen Hanftrunk" genannt hatten, hatte dies den positiven Nebeneffekt, daß es für die Wirte keine Probleme mit Brauereirechten gab (kein Bier, kein alkoholfreies Getränk). Nur der Brauerbund (?) machte noch Rabatz wegen Reinheitsgebot: die Darreichungsform (Flasche) könne den Konsumenten glauben machen, es handle sich um Bier, deswegen müsse Reinheitsgebotskonform gebraut werden....blablabla.
Als ich mich das letzte Mal darüber unterhalten hatte, gab es noch kein Urteil, wohl aber eine Aussage: "wenn wir verlieren, brauen wir das halt in Polen und verkaufen es in Deutschland als Bier". Würde mich ja schon interessieren, wie das alles ausgegangen ist.

Gruß, Alex.