wyeast 1007 aktivieren

Hi Dani,

eigentlich hast Du alles genau richtig gemacht. Die Gärung bei so kleinen Startern mit niedriger Stammwürze ist oft unspektakulär. Belüften ist am wichtigsten zur Vermehrung der Hefe.
Ich kann nur raten, aber ich denke Du hast für ein obergäriges Bier mit 11% bis 12% Stammwürze jetzt genug Hefe. Da Du aber einen Doppelbock (über 18% Stammwürze) brauen willst, brauchst Du richtig viel Hefe. Bei welcher Temperatur willst Du die obergärige 1007 vergären ? Wyeast gibt einen Temp-Bereich von 13-20°C an.
Ich würde Dir empfehlen den Starter auf 2 Liter hochzupäppeln mit regelmäßiger Belüftung.
Kannst Du Deinen Brautermin auf nächstes Wochenende verschieben ?
Oder Du stellst noch um auf ein Bier mit niedrigerem Stammw.-gehalt ?
Es wäre schade wenn Dir durch die hohe Stammwürze und die evtl. kühle Gärtemperatur die Gärung stecken bleibt.

Gruß
Christian

Hallo Dani,

Zitat:

Kann es auch sein, dass ich die Hefe einen Tag zu lange (ist ja eine relativ frische Hefe) in dem Beutel inkubiert habe, und sie sich dadurch schon fast wieder deaktiviert hat? Habe den Beutel auf den warmen DVD Player gestellt, um so die Temperatur ein wenig zu erhöhen (Raumtemperatur 22°C).

Denke nicht dass es da auf einen Tag mehr draufankommt, da die Hefe im Wyeast-Beutel zu wenig Sauerstoff hat, stellt sie gar nicht auf aeroben Betrieb um und wird sich auch nicht optimal in der exponentiellen Vermehrungsphase befinden (das ist die Phase, bei der sich alle ca. 2h die Zellzahl verdoppelt). Wenn du einen Tag länger wartest, wird das meiner Meinung nach darum keinen grossen Unterschied machen.

Anders sieht die Situation im offenen belüfteten Starter aus: unsere Erfahrung (und auch die anderer) zeigt folgendes: den Wyeastbeutel in 1.5L Starter 24-48h vor der Zugabe zur Würze anstellen. In den 1-2 Tagen macht es sich die Hefe "gemütlich" und veratmet fast den ganzen Zucker, befindet sich aber am Ende immer noch in der exponentiellen Vermehrungsphase (Hochkräusen, starke Schaumbildung).

Länger sollte man nicht mehr warten da sich die Hefe sonst in die stationäre Phase begibt. Bei Zugabe zur Würze sollte sie sich in der exponentiellen Vermehrungs-Phase befinden, da sich die Zellenzahl zu Beginn der Gärung verzehnfacht (von 10Mio Zellen/ml auf 100Mio Zellen/ml). Gibt man die Hefe in der stationären Phase zu, dann wird es länger dauern, bis sie sich in die exponentielle Vermehrungsphase begibt, man hat dann einen schlechten Gärstart.

Hoffe das hilft.

Grüsse

Tom

Hallo Dani,

Zitat:

meinst du, den wyeast beutel ohne zerdrücken und inkubieren lassen öffnen und dem starter zugeben?

Gewisse Leute machen es so, weil man nie sicher sein kann, ob der Beutel zerquetscht wurde. Der einzige Vorteil beim Zerquetschen des Beutels sehe ich darin, dass das ganze steril ist, bis die Hefe aufgewacht ist. Gross vermehren wird sich die Hefe meiner Meiung nach im Beutel sowieso nicht, sie gewöhnt sich eher dran, dass sie jetzt was zu fressen kriegt. Für das finde ich die Beutelmethode nicht schlecht, mal abgesehen davon, dass man eben nie weiss, ob der innere Beutel auch wirklich zeplatzt ist.

Der Starter sollte genau wie Du es gemacht hast ca. 10% Stammwürze haben (100g Malzzucker auf 900ml Wasser).

Bei Wyeast geben sie allerlei anderes an, z.T. den grössten Quatsch. Messungen haben angeblich gezeigt, dass sich die Hefe in verdünnter Würze (5-7%) zwar schneller vermehrt, die Qualität leidet aber drunter (weiss nicht mehr was das war: Hefezellenlebensdauer? Stoffwechsel?...)

Auf jedenfall solltest Du bevor Du die Hefe zur Würze gibst die Starterflüssigkeit wegschütten, also ca. 6 h bevor der Sud angeimpft wird die Hefe sedimentieren lassen und die Nährlösung kurz vor Zugabe zum Sud dekantieren. In der Nährlösung sind Stoffwechselprodukte die man nicht im Sud haben möchte.

Grüsse

Tom

Zitat:

gruss dani