"Mein erster Brautag..."

Zitat:

Mir schwebt da ein mehr oder weniger "klassisches" Ale (oder auch dunkles Bock...) vor, daß sowohl stark im Alkoholgehalt wie auch kräftig im Malzgeschmack ist und einen leichten bis kräftig-herben, an das Zeitalter vor der perfekten, EDV gesteuerten Vermälzung (um nicht "Mittelalterlich" zu sagen... ;-D)erinnernden Rauchgeschmack hat, mit einer Rezens so zwischen 4-4,5 u. 5...

Das ist einfach. Du nimmst hälftig Rauch- und Pilsner Malz, gibst insgesamt ein wenig mehr als beim letzten Mal und carbonisierst mit Zucker. Hopfenempfehlung habe ich keine für diesen Fall, wenn's dir nicht so wichtig ist, bitterst du nur mit Magnum und lässt den Aromahopfen einfach weg.

Rezenz berechnest du mit Davids Rechenmethode hier oder aber mit dem Rechner auf fabier.de, dann landest du auch recht genau bei den gewünschten 4,5g CO2/L, fertsch.
Achim

@Achim...

Zitat:

.../... hälftig Pilsener Malz und Rauchmalz.../...

He, die Schinken und Würste sollen von der Decke hängen und nicht im Glas mariniert worden sein...!! s.u.

;-D ;-D

Zitat Selbermacher:

.../...

Irgendetwas, bei dem man sich beim antrinken in eine dunkle und Rauchgeschwärzte, nur spärlich von flackernden Talglichtern und dem in der Mitte des Raumes niedrig brennenden Herdfeuer erleuchteten, mittelalterlichen Hafentaverne, in der die vom flackernden Feuerschein hervorgerufenen Schatten zwischen den von der Decke hängenden Schinken und Würsten und den rauchgeschwärzten Balken hin-und herspringen und fangen spielen, versetzt- und wohlfühlt, u.a. weil man keine kalten Füße mehr hat... ;-D ;-D

.../...

@alex...

DAS hört sich doch schon eher nach dem an, was ich mir so vorstelle... :-)

Bestellt habe ich auf jeden Fall "Buchenrauchmalz"...

Ich dachte da so an folgende Verteilung (bei 1,8kg für 7-8l...)

65% Pale Ale
4% Spitzmalz
5% Caramber *
20% Rauchmalz (*...oder nur 15% und dafür 5% mehr Cara oder Wiener...??)
5% Wiener *
1% Röstmalz (Cara II)

4l Hauptguß
2 x 3l Nachguß

Eiweißrast 10min 53°C
Maltose 70min 65°C
Verzuckerung 15min 73°C
Abmaische 20min 85°C
Kochen 90min

Bitter 6,25g Magnum bei Kochbeginn
Aroma 10g Fuggles bei Kochende
Aroma 5g Goldings + 5g Hersbrucker Spät nach Kühlung

Hefe "British Ale" (4-M07)

Mal so ins "blaue" geschossen, hoffe, es schüttelt Euch jetzt nicht allzu arg... ;-D ;-D

LG und Prost
Selbermacher

Edit...:

...uuund es könnte sogar morgen schon losgehen, Hopfen, Malz u. Hefe sind justamente
gerade eingetroffen (freu... :-) )

@alex:

Eiweißrast und Spitzmalz weglassen, OK, daß ergibt Sinn... :-)

Wieso kein WieMa...?
Oder würde das Aroma im Mengenverh. schlicht vom Cara überlagert werden...?

Zitat:

von den Aromahopfen wirst Du wenig merken, aber mach das ruhig so, IBUs hab ich nicht nachgerechnet, ich würde so auf 30 gehen.

IBU ist bei der geringen Menge laut Rechner immer einigermaßen gleich und bewegt sich
bei Magnum mit 12,8%a anscheinend bei 6,25g, sollte für 30 also passen...

Aber wieso "wenig merken vom Aromahopfen"...?
Zu wenig oder zu früh "gestopft"...?

Wenn ja, wie sollte ich das dann am besten anfangen, um ein entsprechendes Aroma zu bekommen...?

Zitat:

Kenne ich nicht, ich denke, die S-04 würde wohl passen.

Hier ein recht interessanter und informativer Link mit einer Hefetabelle,
es sind zwar einige Unterschiede zwischen der S-04 und der 4-M07,
aber ich denke mal, die sollte trotzdem passen...

https://brauerei.mueggelland.de/hefe.html

LG und Prost
Selbermacher

So, nachdem das Bier jetzt etwas gereift ist, kann ich mal ein kleines Update mit Statement
abgeben...:

"Das Bier schmeckt absolut superlecker-Spitze...!"

Es ist zwar nicht ganz das geworden, was ich vorher beschrieben habe, was mir vorschwebte...

(...also dieses Ding mit von wegen in eine Mittelalterliche Schenke versetzt...)

...aber es ist ein sehr angenehm prickelnd zu trinkendes, süffiges und erfrischendes Bier
mit einer zwar leichten, aber äußerst angenehm zu schmeckenden Citrusfrucht-Note,
welche zum Schluß dann durch die Bittere wieder neutralisiert wird, geworden...

Könnte ich glatt den ganzen Tag lang trinken, wenn, ja wenn nicht die durch meine
"Mikro-Anlage" derzeitig noch so begrenzte Ausstoßmenge UND natürlich auch der doch etwas
kräftige vol.alc. von 5,6% lt. Rechner (es sind wohl eher mehr...!) dem im Wege stünden...

Ein zweiter und etwas kräftigerer Ansatz (15,1 % StW) steht bereits
zur Reife im Kühlschrank... ;-)

Btw. ...:
Habe von diesem Ansatz aus der Rest-/ Probeflasche gestern mal Spaßeshalber etwas für
eine Messung mit dem Vinometer "verschwendet"...

Drei Messungen insgesamt, die erste ergab 6% vol.alc. (es war allerdings noch etwas Kohlensäure in der Kapillarröhre), die zweite Messung, so gut wie Kohlensäurefrei,
ergab dann sagenhafte 9% vol.alc., und die dritte Messung ergab dann 8% vol.alc. ...

Obwohl ein Vinometer ja nun nicht unbedingt das Optimum zur alc.-Gehalt-Messung von Bier ist,
denke ich trotzdem mal, daß ich davon ausgehen kann, daß der alc.vol. Gehalt deutlich ÜBER
6% liegen dürfte, oder denke ich da falsch, was meint Ihr...??

LG und (endlich...!!) Prost

Selbermacher

@alex:
Ja, der Wert lag bei ca. 3,4 - 3,5%...

Was nach der Faustformel...:

Stammwürze(v.d. Gärung) – Restextrakt (n.d. Gärung) x 0,52

...so um die 6% vol.alc.,

und nach dem Rechenweg :

1. scheinbarer Vergärungsgrad:
Vs=Stammwürze(%)-Restextrakt(%)*100 / Stammwürze

2. wirklichen vergärungsgrad:
wirklicher Vergärungsgrad = 0,81 * Scheinbarer Vergärungsgrad

3. wirlicher Extrakt (ungefähr):
Wirkl. Extrakt = Stammwürze(%)- ((wirkl. Vergärungsgrad(%) * Stammwürze(%))/100))

4. wirklich vergorener Zucker
Zucker = Stammwürze - wirklicher Extrakt

5. Alkoholgehalt (ungefähr):
2,0665 g Zucker = 1g Alkohol
Alkohol (%mas) = Zucker /2,0665

6. Alkohol in %vol
Alk%vol = Alkohl %mas * Dichte Bier / 0,789
für Dichte Bier kann angenommen werden 1,005 (normales Bier)

irgendwo bei 5,7 - 5,8% vol.alc. liegen sollte, deswegen bin ich ja ob der Vinometer-Mess-Ergebnisse so erstaunt...

LG und Prost

Selbermacher

@alex...

Zitat alex:

.../...

... aber wie und wann hast Du die Werte bestimmt? .../...

Ööhmmm...

wie...?:

Durch das Eintauchen eines geeichten und skalierten Verdrängungskörpers in eine vorher genau definierte und festgelegte Menge des zu messenden, liquiden Mediums unter Beachtung der Eigentemperatur des Mediums, welches sich in einem geeichten und skalierten, Zylindrischen und hochwandigen Glasbehälter mit ausreichend Freiraum / Tiefe für das Eintauchen des Verdrängungskörpers und das durch den Verdrängungskörper verdrängte Volumen des Mediums befand...

wann...?:

Am 30.10.2014 um 17.45 Uhr und am 03.11.2014 um 10.00 Uhr...

;-D ;-D ;-D

Spaß beiseite, natürlich nach Kühlung der geseihten Würze auf 20°C (Messergebnis 15,1)
und nach Gärende (Messergebnis 3,5) mittels einer handelsüblichen Bierspindel,
ebenfalls bei 20°C... ;-)

LG und Prost

Selbermacher

@alex...

Zitat:

Äh, und warum berechnest Du dann den Alkohol nicht mit Stammwürze 15,1? Bei mir kommen damit knapp 6,4 %Vol. raus.../...

Weil es dabei um den ZWEITEN Ansatz ging, siehe Zitat...
Der ERSTE Ansatz hatte eine Stammwürze von 14...

Zitat Selbermacher:

.../... Ein zweiter und etwas kräftigerer Ansatz (15,1 % StW) steht bereits zur Reife im Kühlschrank... ;-)

Btw. ...: Habe von diesem Ansatz aus der Rest-/ Probeflasche gestern mal Spaßeshalber etwas für eine Messung mit dem Vinometer "verschwendet"... .../...

-------

Zitat alex:

.../... ...und ich vermute die Vergärung war vielleicht nach dreieinhalb Tagen noch nicht vollständig durch...

Naja, mit viel frischer Hefe (Og) aus zweiter Führung sind 6 1/2 l Anstellwürze
mengenmäßig wohl fast noch eine Schnellvergärungsprobe... ;-D

LG und Prost

Selbermacher

@Andreas:

Naja, daß mit der Malzmühle habe ich jetzt eh´ erst einmal auf das nächste Jahr
verschieben müßen...

Ist jedesmal dasselbe, gewisse elektronische Geräte (Fernseher z.B.)gehen grundsätzlich immer genau DANN kaputt, wenn man es eigentlich absolut nicht gebrauchen kann...

Wg. Eiweißrast...
Jepp, die habe ich jetzt mittlerweile nach alex Tipp ganz gestrichen...

Mittlerweile habe ich jetzt auch schon wieder drei Brautage* mehr hinter mir und
ich muß sagen, der Ablauf klappt immer besser, so langsam stellt sich da bei den Grundlegenden Abläufen eine gewisse Routine ein...

Ebenso werden die Resultate immer besser, sowohl was den Stammwürzegehalt wie auch
die geschmacklichen Ergebnisse angeht......

*
1x ein "Rauchbock", PiMa mit RauMa und WieMa, 16°P;
1x mein "Bowyers Ale", allerdings mit etwas geringerer Stammwürze von 13.5°P,
dafür aber höherer Gesamtmenge; beide Obergärig und
1x ein erneuter Schwarzbierversuch, allerdings mit einem anderen,
"etwas" umfangreicheren Rezept, 13,5 °P und diesmal auch mit "echter" untergäriger Hefe
(Mangrove Jack´s / Trockhefe M84 Bohemian Lager, Craft Series) angestellt...

Obwohl mir die momentan noch etwas Sorge / Nervoesität bereitet,
weil die Gärung noch nicht angekommen / gestartet ist...

Die Hefe wurde etwa 6-7 Std. vor einbringen in die Würze bei etwa 18-20° C mit ca. 300 ml Vitamalz rehydriert /als Starter vorbereitet, Einbringung erfolgte dann in die auf 16°C gekühlte und belüftete Würze um 18.35 Uhr,
aber bis jetzt, 14.45 Uhr, ist noch keine Gärtätigkeit / CO2 Ausstoß am Gärröhrchen zu beobachten... )

Ich weiß ja, daß die echte Untergärige etwas länger zur Vermehrung braucht und
allgemein etwas langsamer ist, aber trotzdem, wenn man die frische Obergärige "gewohnt" ist,
die quasi schon zu arbeiten anfangen will, wenn man sie neben die Würze stellt,
wird man halt einfach unruhig... ;-D

Mal schauen, wenn sich in den nächsten 36 Std. nichts weiter in Punkto Gärstart tun sollte,
werde ich wohl um Hilfe schreien (müssen)...

Aber ich hoffe ja mal, daß das nicht nötig sein wird... :-)

LG und Prost
Selbermacher

@Achim...

Zitat Achim Grabbe:

@Selbermacher: Yo, das mach mal so, UG-Hefe ist eine Diva, die lässt sich gern mal etwas Zeit. Zwei Tage bis zum sichtbaren Ankommen sind nicht selten und noch kein Grund zur Beunruhigung. .../... Achim

Jau, Danke für die aufmunternden Worte (und für den Tipp natürlich auch...), daß beruhigt tatsächlich ungemein...! :-) :-)

Und das mit der Diva scheint wohl auch ein mehr als nur passender Vergleich zu sein... :-D

Habe die Würze gerade eben mal ein klein wenig geschwenkt und siehe da...:
Keine Minute später fing das Gärröhrchen fröhlich an zu blubbern...

Also alles gut, muß ich doch nicht auf den Notfallplan zurückgreifen, den mir das Forum
rein zufällig vorhin beim aufmachen gezeigt hat...

War ein Thread von 2005 und es ging dabei darum, daß jemand wohl aus Versehen
sowohl Unter- wie auch Obergärige Hefe in die Würze eingebracht hatte
(...und um das erste Bierchen schon während des Schrotens... :-D :-D )

Naja, auf jeden Fall bin ich nun erstmal wieder beruhigt... :-)

LG und Prost
Selbermacher